Internationales Kolloquium. Aus dem Ankündigungstext der Veranstalter: „Ziel der internationalen Tagung ist es, die Prozesse der militärischen Eroberung, Provinzialisierung und Romanisierung in den hispanischen und germanischen Provinzen vergleichend zu analysieren, und zwar unter Berücksichtigung der materiellen wie der literarischen Evidenz. Dabei sollen Fragestellungen wie Ergebnisse der spanischen wie der deutschen Forschung zusammengeführt werden.
Im Zentrum der Überlegungen steht die Frage, ob und inwieweit Lehren und Erfahrungen bei der militärischen Eroberung, der Romanisierung und Provinzialverwaltung Hispaniens seit dem zweiten Punischen Krieg in Germanien umgesetzt wurden, ob es also Lerneffekte Roms für die Durchdringung und dauerhafte provinziale Eingliederung ‚barbarischer‘, nicht hellenisierter Räume in das römische Reich gegeben hat. Die Niederschlagung von Widerständen, die Zerstörung bzw. das Weiterbestehen einheimischer Siedlungen, die Neugründung von militärischen und zivilen Zentren bis zur Infrastruktur einer funktionierenden neuen Provinz sind die Stationen solcher Prozesse. Während das befriedete Hispanien in der Kaiserzeit keine Gefahr ‚von außen‘ zu befürchten hatte und daher weitgehend ohne Militärpräsenz auskommen konnte, blieben die germanischen Provinzen von ihrer Lage am Limes geprägt. Trotz dieses markanten Unterschieds sollen also Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Entwicklung beider Regionen herausgearbeitet werden.“
Mit Beiträgen (u.a.) von
– Ángel Morillo Cerdán (Universidad Complutense Madrid), El ejército romano en Hispania: visiones desde la Arqueología Militar
– Reinhard Wolters (Universität Wien), Die Rolle des Heeres bei der militärischen Landnahme und Romanisierung Germaniens
– Juan José Palao Vicente (Universidad de Salamanca), Ejército romano y comunidades locales durante la conquista de Hispania (218-19 a. C.): entre la dominación y la integración
– María Paz García Bellido (CSIC Madrid), La primera llegada de plata hispana a Germania: las legiones augústeas
– Christian Witschel (Universität Heidelberg), Das Städtewesen in Hispanien und Germanien am Übergang vom 2. zum 3. Jahrhundert
7. bis 9. Oktober 2021
Organisation: Sabine Panzram (Universität Hamburg), Christoph Eger (LVR-Archäologischer Park Xanten), Markus Trunk (Universität Trier)
Veranstaltungsort: LVR-Archäologischer Park Xanten, LVR-RömerMuseum
Programm: Xanten, Hispania – Germania 10.2021