… berichtete Prof. Dr. Antonio Aguilera Martín von der Universidad de Barcelona / Forschergruppe CEIPAC am 3. Juli 2014 im Instituto Cervantes in Hamburg. Im Rahmen der Vorlesungsreihe, die Toletum dieses Sommersemester gemeinsam mit dem spanischen Kulturinstitut zu „Spaniens Städten – Moderne Urbanität seit 2000 Jahren“ veranstaltet, sprach der Archäologe über die Versorgung Roms und seiner Legionen mit Olivenöl aus der Baetica.
Es war Augustus, der die Versorgung der stadtrömischen Plebs und der an den Grenzen stationierten Truppen mit diesem Grundnahrungsmittel gewissermaßen institutionalisierte. Mithin datieren die ersten Amphoren, in denen das Olivenöl transportiert wurde, an den Beginn des 1. Jahrhunderts n. Chr.
Da sie nur ein einziges Mal genutzt wurden, „entsorgte“ man sie, indem man sie dem Monte Testaccio überantwortete, einem „Abfalldepot“, das heute als achter Hügel Roms gilt. Die Amphorenstempel und die aufgebrachten Inschriften, die so genannten tituli picti, geben Auskunft zum Beispiel über die Menge des Öls, die Händler in der Baetica und die Kontrolle durch den Fiskus.
Ihre Analyse und Kontextualisierung kann somit einen einzigartigen Einblick in die Funktionsweise der römischen Wirtschaft bieten – eine Herausforderung, der sich die Forschergruppe CEIPAC unter Leitung von José Remesal Rodríguez seit nunmehr 25 Jahren stellt.
Bilder und Bericht: Steffi Dedezius, Hamburg